Unsittlich – Frauen in Aschdod sollen nicht mehr Roller fahren
Rabbiner wollen die Rechte von Frauen in der israelischen Stadt Aschdod einschränken: In Bussen sollen sie leise sprechen, Roller dürfen sie künfitg nicht mehr fahren. Kritik kommt von einer Frauenrechtsorganisation.
Frauen und Mädchen, die neun Jahre und älter sind, sollen in Aschdod künftig weder Roller noch Go-Kart fahren. Auch sollen sie in der Öffentlichkeit ihre Stimme senken. Das forderten laut Medienberichten vom Dienstagabend mehrere Rabbiner der südisraelischen Küstenstadt. Sie begründeten das mit dem Gebot der Sittsamkeit.
Die strengreligiösen jüdischen Geistlichen veröffentlichten die Verhaltensregeln für Frauen mit sogenannten Paschkevils, posterähnlichen Aushängen in den Straßen der Stadt, sowie in Sozialen Netzwerken. Auch forderten sie Geschäftsinhaber auf, sittsame Kleidung und Verhalten zur Bedingung bei Mitarbeiterinnen zu machen.
Frauen wiederum wurden dazu ermahnt, mit anderen Menschen leise zu sprechen. Dies gelte insbesondere in Bussen, in denen Frauen, “obwohl sie hinten sitzen”, in einer Weise miteinander sprächen, die gegen die Sitten verstoße.
Die strengreligiös-jüdische Aktivisten Tzippi Lavi der ultraorthodoxen Frauenrechtsorganisation Nivcharot warf den Rabbinern Extremismus vor. Die neuen Einschränkungen folgten auf die Verdrängung von Frauen in die hinteren Reihen in Bussen und ein Autofahrverbot für Frauen, wofür es keine religionsrechtlichen Grundlagen gebe.