„Unsere Schule ist ein Schlachtfeld“: Im Kongo sind Schulen Teil des Konflikts
Die Demokratischen Republik Kongo kommt nicht zur Ruhe. Im Osten des zentralafrikanischen Staats werden laut Save the Children auch Schulen immer öfter Schauplatz der bewaffneten Konflikte.
Bewaffnete Gruppen haben seit Jahresbeginn mehr als 150 Schulen in der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo angegriffen: Das berichtet die Hilfsorganisation Save the Children. Momentan seien 18 Schulen besetzt, 113 dienten als Unterkünfte für vertriebene Menschen. Dies bedeute, dass allein in diesem Jahr rund 62.000 Kinder ihre sicheren Lernorte verloren hätten.
Die Angreifer hätten in den Schulen auch Möbel zerkleinert und als Brennholz genutzt. Eine Lehrerin zitiert Save the Children mit den
Worten: „Unsere Schule ist ein Schlachtfeld.“ Die Vertreibungen und die humanitäre Notlage vor Ort erschwerten den Schulbesuch ohnehin. Insgesamt gibt es in der Provinz den Angaben zufolge 6.800 Schulen; die Helfer stellen auch Schutz- und Spielräume für Kinder zur Verfügung.
Angriffe auf Schulen nehmen zu
Der zuständige Länderdirektor von Save the Children, Amavi Akpamagbo, forderte die Konfliktparteien auf, ihre Lager und Ausbildungsstätten nicht in der Nähe von Schulen zu errichten. Die gewaltsamen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und auf Schulen hätten „erschreckend zugenommen“, mahnte er. Die Regierung müsse die Sicherheit von Schulen in den Friedensgesprächen berücksichtigen.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrschen seit Jahrzehnten bewaffnete Konflikte; Nord-Kivu gehört zu den am stärksten betroffenen Provinzen. Im vergangenen Jahr wurden dort fast eine Million Menschen aufgrund gewaltsamer Zusammenstöße vertrieben, wie es hieß.