UNRWA-Chef: Israel versucht, politische Parameter zu verschieben

Aus Sicht des Chefs des umstrittenen UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, versucht Israel derzeit, „die politischen Parameter für den Frieden in den besetzten palästinensischen Gebieten zu verschieben“. Er äußerte sich im „Spiegel“ (Samstag) vor dem Hintergrund der Vorwürfe, dass mehrere der 13.000 UNRWA-Ortskräfte im Gazastreifen an den Hamas-Massakern vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen sein sollen.

Falls sich tatsächlich Mitarbeiter bei dem Angriff schuldig gemacht hätten, „wäre das ein furchtbarer Verrat – an unserer Organisation und an den Palästinensern“, betonte der Generalkommissar. Er habe sofort gewusst, dass es in der Folge der Anschuldigungen darum gegangen sei, „unsere Dienstleistungen aufrechtzuerhalten und lebenswichtige Hilfe zu leisten“.

Der „Spiegel“ zitiert auch den ehemaligen UNRWA-Chef im Gazastreifen, Matthias Schmale, mit der Einschätzung, dass Israels Vorwürfe „maßlos übertrieben“ seien. Unter seiner Leitung sei es gelungen, gegenüber der Hamas „Grenzen zu ziehen und unsere Unabhängigkeit zu bewahren“.