Vor 75 Jahren wurde das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Eigentlich sollte es eine befristete Einrichtung sein. Aber die Zahl der Flüchtlinge weltweit stieg ununterbrochen.
Die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks UNHCR ist 75 Jahre nach dessen Gründung laut dem deutschen Förderverein UNO-Flüchtlingshilfe wichtiger denn je. Fremdenfeindlichkeit und flüchtlingsfeindliche Stimmungen nähmen zu; deshalb sei zivilgesellschaftliches Engagement, etwa durch Spenden und öffentliche Solidarität mit Geflüchteten, umso relevanter, sagte der Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Mark Ankerstein, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Weltweit seien mehr als 117 Millionen Menschen auf der Flucht, während Konflikte anhielten und humanitäre Mittel drastisch zurückgingen, sagte der Chef der deutschen Partnerorganisation des UNHCR. “Seit 75 Jahren steht das UN-Flüchtlingshilfswerk für eine lösungsorientierte und innovative Organisation, die Millionen Geflüchteten lebensrettende Hilfe und Perspektiven für ein Leben in Schutz und Sicherheit bietet”, so Ankerstein.
Am 14. Dezember 1950 war das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge gegründet worden. Der Schritt erfolgte angesichts der zahlreichen Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs. Statt sich nach einigen Jahren wieder aufzulösen, wurde das UNHCR mit Sitz in Genf zu einer Dauereinrichtung. Die Zahl der Flüchtlinge auf der Welt nahm über die Jahrzehnte stetig zu.
Den Projektmittel-Bedarf für das laufende Jahr hatte das UNHCR mit 10,6 Milliarden US-Dollar (9 Milliarden Euro) veranschlagt. Davon waren nach Angaben des Hilfswerks bis zur Jahresmitte nur 23 Prozent finanziert. Wegen Kürzungen von wichtigen Geberstaaten wie den USA mussten zahlreiche Stellen abgebaut werden. Leiter der Organisation ist seit 2016 der Italiener Filippo Grandi, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.