Universität Tübingen präsentiert frühe Buchdrucke

Einblicke in die Anfänge des Buchdrucks gibt die Ausstellung „Drucksachen“ im Museum der Universität Tübingen. Bis zum 8. September sind dort etwa 50 verschiedene Bücher und Einblattdrucke zu sehen, die zwischen den Jahren 1450 und 1500 entstanden. Sie werden als Inkunablen bezeichnet und sind von hohem Wert für die Forschung. Die meisten Artefakte wurden nie zuvor der Öffentlichkeit präsentiert, da sie lichtempfindlich sind und es sich zum Teil um Unikate handelt. Zu sehen sind zum Beispiel Bernhard von Breydenbachs (ca. 1440-1497) „Pilgerreise ins heilige Land“ – ein berühmtes Buch, das in zahlreichen Holzschnitten die Reiseetappen von Venedig bis Jerusalem festhält, oder ein Bild vom Grabtuch Jesu, angefertigt um 1482 in Ulm.

Der Leiter des Museums der Universität Tübingen, Ernst Seidl, bezeichnete die Ausstellung gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) als „Sprachrohr der Forschung“. Sie sei von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen erarbeitet worden und könne dazu beitragen, den Graben zwischen akademischer Welt und Gesellschaft zu verringern. „Die Wissenschaftskommunikation ist heute das dritte große Standbein der Universität, neben Forschung und Lehre,“ sagte Seidl. (1408/25.06.2024)