Universität Halle leitet europaweites Forschungsprojekt

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) koordiniert ein europaweites Forschungsprojekt zur Energiewende. Wie die Universität am Freitag in Halle mitteilte, geht es bei dem Vorhaben „Interstores“ um die Entwicklung neuartiger Wärmespeicher und deren Einbindung in bestehende Energiesysteme. Ziel sei, den Einsatz und die Leistung von Wärmespeichern zu verbessern. Zudem sollen Produktionskosten gesenkt und der Technologie zur Marktreife verholfen werden.

Hintergrund ist die Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen über einen längeren Zeitraum. Während in Regionen mit gemäßigtem Klima im Sommer Energie, speziell Wärme, im Überschuss vorhanden sei, fehle diese in den kälteren Monaten, hieß es. „Deshalb braucht es einfache und kostengünstige Lösungen, damit etwa die überschüssige Energie vom Sommer im Winter genutzt werden kann“, sagte der Geowissenschaftler Peter Bayer. Er leitet das Projekt an der MLU.

Erste Wärmespeicher-Anlagen gebe es bereits. Unter anderem werde mit Sonnenenergie oder der Abwärme von Gebäuden und Industrieanlagen Wasser erhitzt und in großen Tanks im Erdreich gelagert. Bislang finde man großangelegte Wärmespeicher-Anlagen dieser Art nur selten, sagte Bayer. Dies liege etwa an hohen Investitionskosten oder der fehlenden praktischen Einbindung in Nahwärmenetze, hieß es. Diese und andere Schwächen solle das Projekt „Interstores“ gezielt angehen.

Hierfür erhält ein Verbund aus Wissenschaft und Wirtschaft den Angaben zufolge knapp elf Millionen Euro aus dem EU-Förderprogramm „Horizon Europe“. Etwa 1,5 Millionen Euro davon gehen an die MLU.