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Union kritisiert Weiterreisen von Migranten aus Griechenland

Tausende Migranten mit Schutztitel in Griechenland reisen jährlich weiter in die Bundesrepublik. Und landen hier im Asylsystem. Dagegen wächst die Kritik.

Die Unionsfraktion im Bundestag fordert Maßnahmen dagegen, dass Tausende Flüchtlinge trotz Schutzstatus in Griechenland nach Deutschland weiterreisen, um hier Asyl zu beantragen. “Asylanträge sollten nur noch in einem EU-Staat gestellt werden dürfen. Niemand hat das Recht, sich das Zielland seines Asylverfahrens auszusuchen”, sagte der innenpolitische Sprecher Alexander Throm (CDU) der Zeitung “Die Welt” (Freitag).

Er bezeichnete die Situation als nicht nur politisch, sondern auch rechtlich inakzeptabel. Die verschärften Grenzkontrollen und Zurückweisungen Deutschlands seien daher ein wichtiges Signal an die EU-Partnerländer. “Europa muss diese Krise gemeinsam meistern. Es kann nicht sein, dass einzelne Staaten über Jahre hinweg gemeinsames Recht ignorieren.”

Allein von Januar bis Mai 2025 haben rund 8.000 bereits in Griechenland anerkannte Flüchtlinge in Deutschland Asyl beantragt. Im gesamten Vorjahr waren es mehr als 26.000 Personen.

Die stellvertretende Vorsitzende der Linke-Fraktion, Clara Bünger, forderte: “Menschenwürdige Bedingungen in Erstaufnahmestaaten sind der Schlüssel, um die Sekundärmigration zu stoppen.” Weitere Grenzkontrollen würden das Problem lediglich verlagern, aber nicht lösen.

Deutlich härtere Maßnahmen forderte hingegen Gottfried Curio, innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion: “Keine Sozialleistungen für Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Land anerkannt wurden: Nur so beseitigt man falsche Anreize.” Curio verlangte zudem stärkeren Druck auf Griechenland, um die Rücknahme bereits anerkannter Flüchtlinge durchzusetzen.