Unicef: Große Hitze gefährdet vor allem Kinder und Schwangere
Wenn es heiß ist, macht das vielen Menschen zu schaffen. Doch extreme Hitze ist vor allem für zwei Gruppen ein Risiko, so Unicef. Das UN-Kinderhilfswerk wendet sich daher mit einem Appell an Regierungen weltweit.
Große Hitze ist nach Angaben von Unicef vor allem für Kinder und schwangere Frauen eine Gefahr. Weltweit lebe jedes fünfte Kind in Gegenden, in denen es jedes Jahr mindestens doppelt so viele extrem heiße Tage gebe wie noch vor sechs Jahrzehnten, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen unter Berufung auf eine eigene Analyse am Mittwoch mit. Betroffen seien damit 466 Millionen Kinder. Global betrachtet seien Mädchen und Jungen in afrikanischen Ländern den meisten extrem heißen Tagen ausgesetzt. Dort habe die Zahl solcher Tage am stärksten zugenommen. Aber auch in Lateinamerika und der Karibik lebten zahlreiche Kinder in entsprechenden Regionen.
Unicef warnt vor der Geschwindigkeit und dem Ausmaß, mit dem extrem heiße Tage mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius zunähmen. Es entstehe Hitzestress, der die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Schwangeren bedrohe, vor allem dann, wenn es keine Möglichkeiten zur Abkühlung gebe. “Kinder sind keine kleinen Erwachsenen”, betonte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. “Junge Körper heizen sich schneller auf und kühlen langsamer ab.” Extreme Hitze sei besonders für Babys aufgrund ihrer schnelleren Herzfrequenz gefährlich.
Hitzestress wird den Angaben zufolge auch mit Komplikationen in der Schwangerschaft sowie mit Früh- und Totgeburten in Verbindung gebracht. Außerdem trage Hitze zu Mangelernährung bei und führe zu Schulschließungen, Konzentrationsschwierigkeiten und schlechter Schlafqualität. Damit gebe es Auswirkungen auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Unicef rief Staats- und Regierungschefs, Regierungen und den privaten Sektor zu “ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen” auf.