Uni Würzburg informiert über „Die Macht des Gelages“
Die Universität Würzburg lädt zu einer öffentlichen Vorlesungsreihe zum Thema Trink- und Esskultur antiker Eliten. „Das Teilen von Nahrung im Sinne des Gastmahls zählt wohl seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte zu den wichtigsten Errungenschaften sozialer Interaktion und genießt bis heute einen hohen Stellenwert, wenn es um die Pflege guter Beziehungen jedweder Art geht“, heißt es in der Ankündigung vom Dienstag.
Die Termine der Ringvorlesung sind vom 6. November bis 5. Februar 2024 im Zwei-Wochen-Rhythmus für montags, 18.15 Uhr, angesetzt (mit Weihnachtspause). Die Veranstaltungen finden im Toscanasaal der Residenz, Residenzplatz 2 in Würzburg, Südflügel, 2. Stock, statt. Der Eintritt ist frei. Alle Vorträge werden auf www.uni-wuerzburg.de/forschung/waz/ auch online angeboten.
Das gemeinsame Speisen sendet laut Uni ein Friedenssignal aus, indem es Fremde vorübergehend in den eigenen Haushalt integriert und an den erwirtschafteten Gütern des unmittelbaren Lebensunterhalts teilhaben lässt. Im Altertums habe das Gastmahl oft die Form eines Gelages gehabt: „Die Teilnehmenden lagen nach dem Vorbild orientalischer Herrscher komfortabel auf hohen Betten, zu zweit oder zu mehreren Personen, und frönten in betont lässigem Habitus den Annehmlichkeiten von Speis und Trank sowie allerlei Formen der Unterhaltung: Gesprächen über Alltägliches und Intellektuelles, Musik, Dichtung, Geschicklichkeitsspielen und Klamauk.“
Dabei sei es nicht nur um das gesellige Miteinander gegangen, heißt es weiter. „Gastgeber und Gäste profilierten sich gleichermaßen und wetteiferten miteinander durch das Vorführen ihrer Gaben: Geist, Schönheit, Reichtum, Macht und anderes mehr.“ Das Gelage habe unausgesprochen einen zutiefst politischen Ort gebildet. Denn dort seien in vermeintlich ungezwungener Atmosphäre nachhaltig Verbindungen geknüpft, Allianzen geschmiedet, Hierarchien ausgehandelt und Statussymbole kommuniziert worden.