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Uni Marburg: Deckeneinsturz hat mehrere Ursachen

Gut ein Jahr nach dem Deckeneinsturz eines Gebäudes der Universität Marburg liegt das finale Gutachten vor. Der Einsturz in der Nacht zum 3. Dezember 2023 lasse sich nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen, sondern „auf ein in dieser Form einmaliges Zusammenwirken mehrerer Faktoren“, teilte die Universität am Dienstag mit. Unter anderem habe Materialermüdung aufgrund von Korrosion zu dem Einsturz geführt.

Die Korrosion gehe vermutlich auf erhöhte Feuchtigkeit an der Dämmschicht zurück, da während der Pandemie die Heiztemperatur abgesenkt wurde. Auf der Decke habe eine erhöhte Last durch Dämmung und Lüftung gelegen. Außerdem hatte laut Universität der im Ersten Weltkrieg produzierte Stahl eine „uneinheitliche“ Qualität und damit eine insgesamt verminderte Festigkeit. In der Nacht zum 3. Dezember 2023 gab es zudem einen schnellen Temperaturabfall unter den Gefrierpunkt.

Das aus dem Jahr 1924 stammende Landgrafenhaus in der Universitätsstraße wird von den Fachbereichen
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften genutzt. Nach dem Deckeneinsturz seien ausgewählte tragende Bauteile statisch überprüft worden, erklärte die Universität weiter. Ein Großteil der Büros könne im ersten Quartal 2025 wieder bezogen werden. Drei der vier Hörsäle sollen im nächsten Wintersemester wieder öffnen. Die Kosten für die Wiederherstellung der Büros und der Hörsäle werden laut Universität derzeit auf 600.000 Euro geschätzt.