Uni Göttingen gibt menschliche Gebeine an Inselstaat Palau zurück

Die Universität Göttingen und die Staatlichen Ethnografischen Sammlungen Sachsen haben menschliche Gebeine an eine Delegation des westpazifischen Inselstaates Palau zurückgegeben. Es handelte sich um die Knochen von sieben Menschen aus Sammlungen der Universität Göttingen und von drei Personen aus den Staatlichen Ethnografischen Sammlungen Sachsen, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Die Übergabe erfolgte bei einer feierlichen Zeremonie in Göttingen.

Die Gebeine aus Palau waren im Zuge der Südsee-Expedition des damaligen Hamburger Museums für Völkerkunde zwischen 1908 und 1910 unrechtmäßig erworben worden. Als Teilnehmer der Expedition bereiste der Ethnologe Paul Hambruch 1909 die Inselgruppe Palau und brachte mehrere Knochen in seinen Besitz. In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Gebeine an die Universität Göttingen abgegeben.

Dort lief in den vergangenen drei Jahren das von der Volkswagen Stiftung finanzierte Projekt „Sensible Provenienzen: Menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten in den Sammlungen der Universität Göttingen“. Es untersuchte die Herkunft menschlicher Überreste aus der kolonialen Vergangenheit in zwei Göttinger Universitätssammlungen.