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Uni Bamberg gründet Zentrum für geschlechtersensible Forschung

Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg will mit ihrem neuen „Zentrum für Geschlechtersensible Forschung“ (ZGF) Geschlechteraspekte besser berücksichtigen. Es sei wichtig, den sogenannten Gender Data Gap gezielt zu schließen, sagte Psychologieprofessorin Astrid Schütz, Initiatorin des Zentrums, laut Mitteilung der Uni. Wenn Medikamente zum Beispiel vor allem an Männern getestet würden, könne das schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Frauen haben. Wenn umgekehrt kaum bekannt sei, dass Brustkrebs auch Männer betreffen könne, würden Symptome bei Betroffenen unter Umständen zu spät erkannt. „Geschlechtersensible Forschung trägt dazu bei, solche Verzerrungen zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken“, sagte Schütz.

Die Gründungsfeier findet am 18. Juli ab 11 Uhr im Raum U7/01.05 (An der Universität 7) statt. Die Gründung des Zentrums erfolge im Rahmen des Bamberger Projekts „GENIAL-forschen+“, das vom Bundesforschungsministerium bis 2029 gefördert wird. Man wolle auch über das Projekt hinaus geschlechtersensible Forschung „dauerhaft und strategisch an der Universität Bamberg verankern“, sagte Schütz.

Das Zentrum soll vorhandene Kompetenzen an der Uni bündeln, Weiterbildungen anbieten, Kooperationen ermöglichen und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesellschaft weitergeben. Die Universität sende mit dem Zentrum ein deutliches Signal gegen wissenschaftsfeindliche Verallgemeinerungen, sagte Sabine Vogt, Vizepräsidentin für Diversität und Internationales. „Wir setzen belastbare Daten und nachvollziehbare Argumente gegen ideologische Zuspitzung. Geschlechtersensible Forschung ist kein Trend, sondern ein Qualitätsmerkmal guter Wissenschaft.“ (2322/15.07.2025)