Unfall beim Konvoi überschattet Mogo

Erst feierten 19.000 Biker ihren Motorrad-Gottesdienst im Michel. Beim anschließenden Konvoi ereignete sich dann ein Unfall.

Die Biker parkten ihre Maschinen vor dem Michel
Die Biker parkten ihre Maschinen vor dem MichelMarkus Scholz / dpa

Hamburg. "35 Jahre Gänsehaut" lautete das Motto des diesjährigen Hamburger Motorradgottesdienstes (Mogo), der am Sonntag am Hamburger Michel gefeiert wurde. Rund 19.000 Biker zählte die Polizei – zuvor waren 30.000 erwartet worden. Schlechtes Wetter hatte die PS-Gemeinde um ein Drittel schrumpfen lassen. Mogo-Pastor Lars Lemke zeigte sich dennoch hochzufrieden: "Die angekündigten Unwetter sind ausgeblieben, die Stimmung ist ausgezeichnet", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). 
"Motorradfahren ist eine Lebenseinstellung", sagte Lemke in seiner Predigt, die er gemeinsam mit zwei Helfern hielt. Immer gehe es dabei auch um die Herausforderung, "Strecke und Tempo und eigenes Temperament im Einklang zu halten". "Gänsehaut" entstehe dann, wenn Zehntausende ihre Maschinen anlassen, der Konvoi sich in Bewegung setzt und man sich gemeinsam mit vielen anderen auf den Weg macht.

Verletzt ins Krankenhaus

Helferin Birgit Reimann sagte, sie stelle sich den "Mogo" immer als ein Puzzle mit 30.000 Teilen vor. Dazu gehörten der Gottesdienst, die Biker, das Motto, die Helfer "und viele Ideen und ganz persönliche Erlebnisse". In der Vorbereitung habe sie immer Angst, dieses Puzzle niemals fertig zu bekommen – doch plötzlich sei es komplett, und der Mogo beginnt. "Das ist Gänsehaut pur", sagte sie.
Beim Konvoi zum Abschlussfest in Buchholz in der Nordheide ereignete sich dann ein Unfall. Laut eines Berichts der Bild-Zeitung krachte ein Konvoi-Teilnehmer in die Maschine eines Ordners. Beide kamen in ein Krankenhaus. Einer wurde schwer verletzt, der andere leicht.
Zuvor war das Wetter eines der Hauptthemen auf dem Michel-Platz. Selten zuvor hatte in Hamburg die Sonne seit Anfang Mai derart verlässlich geschienen wie in diesem Mogo-Jahr. Hamburg toppt seit Wochen klassische Sonnen-Regionen wie Mallorca, Kalifornien oder die Malediven. Doch just in der Nacht vor dem Mogo regnete es in Hamburg, aus dem Umland wurden teils schwere Schauer gemeldet.

Größter Motorrad-Gottesdienst weltweit

Aus dem Raum Harburg reisten einige Biker mit der Bahn an und ließen ihre Motorräder in der Garage. Doch das Mogo-Fest auf dem Michel-Platz verlief bis auf wenige Tropfen Regen ungetrübt. "Die kurze Abkühlung von oben tat jetzt doch ganz gut", postete der "Mogo" auf Facebook. Richtig geregnet hatte es vor zwei Jahren beim "Mogo 2016" – selbst damals waren 18.000 Biker zum Michel gekommen.
Noch am Freitag hatte die Hamburger Umweltbehörde auf erhöhte Ozon-Werte in der Stadt hingewiesen. Alle Hamburger wurden gebeten, ihre Autos oder Motorräder stehen zu lassen. Vielleicht hat auch dieser Appell etliche Besucher abgehalten – abgesagt wurde der "Mogo" deswegen nicht. 
Der Hamburger "Mogo" gilt als größter Motorrad-Gottesdienst weltweit. Getragen wird er von über 200 Ehrenamtlichen. Veranstalter ist der Verein "MOGO Hamburg – in der Nordkirche". Seit November 2014 trägt Mogo-Pastor Lars Lemke die Verantwortung. (epd/tt)