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Unesco-Welterbe-Urkunden für bayerische Köngisschlösser übergeben

Jetzt ist es offiziell: Im Juli wurden Bayerns drei berühmte Königsschlösser samt dem Königshaus am Schachen in die Welterbe-Liste aufgenommen. Nun wurde die Urkunde in der Münchner Residenz übergeben.

Seit diesem Montag haben es die Bayern schwarz auf weiß: Die Königsschlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof sowie das Königshaus am Schachen sind Unesco-Welterbe. Die Entscheidung fiel bereits Mitte Juli bei der 47. Sitzung des Welterbekomitees in Paris, doch nun erst wurde bei einem Festakt im Kaisersaal der Münchner Residenz die Urkunde überreicht, wie die Bayerische Staatskanzlei mitteilte. Bayerns “Märchenkönig” Ludwig II. (1845-1886) hatte die Prachtbauten einst errichten lassen, die heute jährlich von mehr als 1,7 Millionen Menschen besucht werden.

Die Schlösser und das Haus am Schachen seien Stein gewordenen Träume, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Ludwig II. habe seine Visionen unter Einsatz modernster Technik in eine traumhafte Naturkulisse integriert. “Diese Verbindung aus Tradition und Technik macht die bayerische DNA aus. Ludwig II. bleibt wie Bayern ein Mythos. Wir fühlen uns dem kulturellen und traditionellen Erbe verpflichtet und erhalten es.”

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) ergänzte, die Bauten spiegelten die reiche Geschichte und Kultur Bayerns wider. “Wir feiern damit heute nicht nur ein Welterbe, sondern einen kulturellen Schatz, der die Menschen aus der ganzen Welt verbindet.”

Kunstminister Markus Blume (CSU) erklärte, die Unesco-Welterbeurkunde in Händen zu halten, sei wohl das schönste Weihnachtsgeschenk, “das wir uns wünschen konnten”. Die Schlösser seien magische Sehnsuchtsorte. Mit ihnen wachse Bayerns Unesco-Welterbefamilie auf elf Mitglieder.

Florian Hahn, Staatsminister im Auswärtigen Amt, sagte, mit der Aufnahme der Schlösser sei eine Lücke auf der Welterbeliste geschlossen worden. Es handle sich um bedeutende Zeugnisse der kulturellen und politischen Geschichte des 19. Jahrhunderts und architektonische Meisterwerke von Weltrang. Die vorbildliche Restaurierungspraxis, mit der die Schlösser auch für kommende Generationen bewahrt würden, genieße international höchste Anerkennung.

Ludwig II. war Bauherr, Schöpfer und Ideengeber gleichzeitig. Er schuf sich künstliche Inszenierungen vergangener Zeiten und ferner Orte wie der Wartburg, dem Schloss Versailles, dem Orient oder der blauen Grotte in Capri.