Unesco: Künstler leiden unter Pandemiefolgen und Konflikten

Die Pandemie war in der Kunst- und Kulturszene ein einschneidendes Ereignis. Die Folgen sind für viele bis heute spürbar. Auch Konflikte weltweit beeinträchtigen die Kulturbranche, wie ein neuer Bericht zeigt.

Kulturschaffende werden einem Bericht zufolge durch Terror und Kriege sowie Polarisierungen oder autoritäre Regime weltweit unterdrückt. Auch machen demnach die Folgen der Pandemie insbesondere freischaffenden Künstlern und Kreativen bis heute zu schaffen. Zu diesen Ergebnissen kommt der am Donnerstag vorgelegte Staatenbericht der Unesco zur Umsetzung kultureller Vielfalt in Deutschland.

Trotz umfassender Hilfsmaßnahmen bleibe die Lage vor allem der freischaffenden Künstler weiter prekär, heißt es in dem Bericht, der alle vier Jahre veröffentlicht wird. In der Pandemie sei nicht nur die Relevanz von Kultur für die Gesellschaft, sondern auch ihre teilweise Fragilität deutlich geworden.

Die Pandemie haben an anderer Stelle auch die Sichtbarkeit von Frauen in Kultur und Medien verschlechtert. “Traditionelle Rollenbilder wurden teilweise wiederbelebt, Ungleichheitsstrukturen zwischen den Geschlechtern haben sich branchenübergreifend vergrößert”, so die Unesco-Analyse. Auf der anderen Seite habe die Pandemie auch digitale Innovationen hervorgebracht und den Zugang zur kulturellen Vielfalt vergrößert. Dies gelte es zu bewahren und zu stärken.

“Polarisierende und ausgrenzende gesellschaftliche Diskurse nehmen in Deutschland zu und bedrohen auch hierzulande die Kunstfreiheit”, schreiben die Autoren. Im Kontext der Pandemie und des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine verbreiteten sich Falschnachrichten und Desinformationen in den Sozialen Netzwerken. Medienschaffende seien stärker als früher Anfeindungen ausgesetzt. Zugleich zeige sich in diesen Krisensituationen die Bedeutung einer starken, engagierten und diversen Zivilgesellschaft.