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UN-Welternährungsprogramm kritisiert deutsche Kürzungen

Hilfsorganisationen beklagen einen Rückzug Deutschlands aus seiner weltweiten Verantwortung. Auch von den Vereinten Nationen kommt Kritik. Gerade jetzt brauche es Hilfe in Krisenherden.

Die Kürzungen bei der humanitären Hilfe im Bundeshaushalt hält der Deutschland-Direktor des UN-Welternährungsprogramms, Martin Frick, für eine dramatische Fehlentscheidung. Der “Rheinischen Post” (Mittwoch) sagte Frick: “Deutschland fährt sein globales Engagement zurück – ausgerechnet in einem Moment, in dem die Welt unsere Unterstützung am dringendsten braucht.” Der Haushaltsentwurf für 2026 sende damit ein verheerendes Signal. “Angesichts wachsender Hungerkrisen weltweit wird die Handlungsfähigkeit internationaler Organisationen wie des Welternährungsprogramms zunehmend beschnitten.”

Die Mittel für humanitäre Hilfe seien gegenüber 2024 mehr als halbiert, kritisierte Frick, – “eine Fortsetzung der bereits von der Ampelkoalition initiierten Kürzungen im Haushaltsentwurf für 2025”. Auch der deutsche Grundbeitrag zum UN-Welternährungsprogramm sinke im Vergleich zu 2024 um die Hälfte. “Das sind keine abstrakten Zahlen. Das sind gekappte Lebenslinien für Menschen in akuter Not.”

Deutschlands internationale Glaubwürdigkeit gründe auf Verlässlichkeit und Verantwortung, betonte Frick. “Ein Rückzug aus dieser Verantwortung verschärft nicht nur humanitäre Krisen weltweit – er gefährdet auch Deutschlands eigene sicherheitspolitische Resilienz und Stabilität.”