Viele Menschen fühlen sich alleingelassen im Kampf gegen den Klimawandel und beim Engagement für mehr Umweltschutz. Eine neue UN-Studie macht nun aber Mut.
Ein Recyclingkonzept in der japanischen Stadt Kamikatsu oder Naturzeit auf Rezept: Wissenschaftler der UN-Universität (UNU) haben in einer am Mittwoch vorgelegten Studie erfolgreiche Beispiele in Sachen Umwelt- und Klimaschutz vorgestellt.
Kamikatsu erreiche im Vergleich zum restlichen Land mit 80 Prozent eine viermal höhere Recyclingrate durch Maßnahmen wie Kleidertausch, Kompostierung oder konsequente Abfalltrennung. In Staaten wie Kanada oder Neuseeland könnten Ärzte ihren Patienten Zeit in der Natur verordnen, um die Gesundheit zu fördern. Das trage zu einer Rückbesinnung auf den Wert der Umwelt bei.
Grundsätzlich plädieren die Forscher für einen grundlegenden Wandel im Klima- und Umweltschutz. Dabei gehe es darum, sich nicht nur beim kleinsten gemeinsamen Nenner zu treffen, so eine der Hauptautorinnen, Zita Sebesvari. “Wir beschränken uns selbst, wenn wir uns nur darauf konzentrieren, das Schlimmste zu verhindern, anstatt das Beste anzustreben.”
Das Potenzial ist laut der Studie mit dem Titel “Interconnected Disaster Risks” groß. So werde für die Herstellung von recyceltem Aluminium 95 Prozent weniger Energie benötigt als bei der Produktion von neuem Aluminium. Mut machten etwa die Investitionen in erneuerbare Energien, die mit 659 Milliarden US-Dollar 2023 ein Rekordhoch erreichten.