Kämpfe, Hunger und Vertreibung im Sudan dauern an. Trotzdem kehren hunderttausende Vertriebene zurück. Sie sind laut UN-Organisationen unverzichtbar für den Wiederaufbau des Bürgerkriegslandes.
Angesichts von 1,3 Millionen zurückkehrenden Flüchtlingen im Sudan haben die Vereinten Nationen mehr Geld für humanitäre Hilfe in dem Bürgerkriegsland gefordert. Die Heimkehrer seien entscheidend für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wiederaufbau des Sudan und müssten entsprechende Grundlagen vorfinden, erklärten das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration gemeinsam am Freitag in Genf.
Nötig sei eine höhere finanzielle Unterstützung durch Geberländer, betonten die beiden UN-Behörden. Sowohl im Sudan selbst als auch in den Aufnahmeländern für Flüchtlinge im Umkreis seien humanitäre Maßnahmen “massiv unterfinanziert”. Auch wenn der im April 2023 begonnene Konflikt andauere, gebe es jetzt Gebiete, die zugänglich und relativ sicher seien. Dort müsse der Wiederaufbau beginnen.
Nach den Angaben sind bis jetzt mehr als eine Million Binnenvertriebene an ihre früheren Wohnsitze zurückgekehrt. Weitere 320.000 traten seit dem vergangenen Jahr den Heimweg aus dem Ausland an, vor allem aus Ägypten und dem Südsudan. Andere sondieren den UN zufolge Rückkehrmöglichkeiten.
Am Donnerstag hatte das UN-Koordinierungsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA) in New York bekanntgegeben, dass aktuell erst 22,8 Prozent der für dieses Jahr veranschlagten Hilfsgelder für den Sudan bei den Vereinten Nationen eingegangen sind. Der entsprechende internationale Hilfsplan sieht 4,2 Milliarden Dollar vor (3,6 Milliarden Euro); davon wurden knapp 948 Millionen US-Dollar (805 Millionen Euro) bereitgestellt.