UN: Mindestens 68.000 Menschen in El Salvador inhaftiert

Seit 15 Monaten gilt in El Salvador der Ausnahmezustand. Mindestens 68.000 Menschen sind seitdem in Haft gekommen, der Präsident führt einen Kampf gegen Banden.

Das gut bewachte Gefängnis von Ayutuxtepeque
Das gut bewachte Gefängnis von AyutuxtepequeImago / Zuma Wire

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die mehrmalige Verlängerung des Notstandes in El Salvador als sehr besorgniserregend angeprangert. Seit Inkrafttreten des Notstandes im März 2022 seien mindestens 68.000 Menschen inhaftiert worden, sagte eine Sprecherin des Hochkommissariats in Genf.

Gleichzeitig seien mindestens 153 Inhaftierte in Gefängnissen gestorben, fast die Hälfte davon seien gewaltsam ums Leben gekommen. Die Sprecherin, Marta Hurtado, bezog sich auf einen Bericht der Nichtregierungsorganisation Cristosal, der unlängst veröffentlicht wurde.

Attacken auf Journalisten

Die Sprecherin beklagte zudem, dass Menschenrechtsaktivisten und Journalisten in El Salvador attackiert würden. Das Hochkommissariat rief die Regierung unter Präsident Nayib Bukele auf, den Notstand aufzuheben und die Todesfälle in den Gefängnissen zu untersuchen.

Die Sprecherin betonte, dass die Regierung ihren Kampf gegen kriminelle Banden nicht auf Kosten der Menschenrechte und des Rechtsstaates führen dürfe.

Präsident Bukele führt eine gnadenlose Kampagne gegen kriminelle Banden, die in dem mittelamerikanischen Land die Bevölkerung seit Jahrzehnten terrorisieren. Laut der Weltbank hatte El Salvador 2021 rund 6,3 Millionen Einwohner.