Artikel teilen:

UN-Menschenrechtskommissar verurteilt Drohnenangriffe im Sudan

In den vergangenen zwei Wochen sind in Süd-Kordofan über 100 Zivilisten durch Drohnen getötet worden. UN-Vertreter Türk mahnt die Wahrung des Völkerrechts an.

Nach einem Drohnenangriff auf ein Krankenhaus im Bundesstaat Süd-Kordofan im Sudan hat sich UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk alarmiert über die Verschärfung der Feindseligkeiten zwischen den regulären Streitkräften und den Milizen der Rapid Support Forces sowie des Sudan People’s Liberation Movement-North geäußert. Die Konfliktparteien sowie einflussreiche Staaten müssten für einen sofortigen Waffenstillstand sorgen und Gräueltaten verhindern, erklärte Türk am Dienstag in Genf.

Der UN-Vertreter bezog sich auf einen Angriff am Sonntag auf ein Krankenhaus in der Stadt Dilling. Berichten zufolge wurden mindestens sechs Menschen getötet und zwölf weitere verletzt, darunter medizinisches Personal. Medizinische Einrichtungen und dessen Beschäftigte stünden nach dem humanitären Völkerrecht unter besonderem Schutz, betonte Türk.

Der Menschenrechtskommissar verwies auf weitere Drohnenschläge in der Region. Seit dem 4. Dezember seien mindestens 104 Zivilisten ums Leben gekommen. Mindestens 89 Zivilisten starben allein durch einen Angriff auf einen Kindergarten und ein Krankenhaus in der Stadt Kalogi, darunter acht Frauen und 43 Kinder. Zudem wurden in einer UN-Basis in Kadugli sechs Blauhelm-Soldaten getötet. Ein Angriff auf Friedenstruppen könne ein Kriegsverbrechen darstellen, erklärte Türk.