UN-Kommission findet neue Beweise für russische Folter an Ukrainern

Eine Untersuchungskommission der UN hat neue Beweise für weitverbreitete und systematische Folter durch staatliche Stellen und Streitkräfte Russlands an ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen gefunden. Die Folter finde in den militärisch besetzten ukrainischen Gebieten und in Russland selbst statt, teilte die Kommission am Montag in Genf mit.

Russland setze die völkerrechtlich verbotene Folter als gängige Praxis ein, darunter auch sexuelle Gewalt. Die Täter würden nicht belangt und könnten sich auf Straffreiheit verlassen, heißt es in einem Bericht der Kommission, den sie an den UN-Menschenrechtsrat leitete.

Die Kommission, die im Auftrag des Rates arbeitet, forderte, die Täter zu identifizieren, sie zur Rechenschaft zu ziehen und die Opfer der Folter umfassend zu unterstützen. Die Ermittler stützen sich auf Aussagen von Zeugen und Opfern. Zudem führen sie Untersuchungen in der Ukraine durch. Russland kooperiert nicht mit der Kommission.

Russland hatte im Februar 2022 eine militärische Großoffensive gegen die Ukraine begonnen. UN-Ermittler und andere Fachleute werfen den Russen regelmäßig das Verüben von Kriegsverbrechen vor. Opfer seien ukrainische Kriegsgefangene und Zivilisten.