UN-Hochkommissariat übt schwere Kritik an Israels Kriegsführung

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat schwere Kritik an der Kriegsführung Israels geübt. Vorwürfe gibt es aber auch gegen die Hamas.

In Gaza suchen die Menschen in den Trümmern nach Überlebenden (Symbolbild)
In Gaza suchen die Menschen in den Trümmern nach Überlebenden (Symbolbild)Imago / APA-images

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat schwere Kritik an der Kriegsführung Israels im Gaza-Streifen geübt. Eine Untersuchung von sechs Militäraktionen mit 218 dokumentierten Todesopfern zeige, dass die israelischen Streitkräfte wiederholt fundamentale Grundsätze des humanitären Völkerrechts verletzt haben könnten, heißt es in einem in Genf veröffentlichten Bericht.

Durch die Angriffe von Oktober bis Dezember 2023 seien möglicherweise wesentlich mehr Menschen getötet worden. Zudem sei in erheblichem Ausmaß zivile Infrastruktur zerstört worden. Schwere Bomben sollen gegen Wohnhäuser, eine Schule, Flüchtlingslager und einen Markt eingesetzt worden sein.

Grundsätze der Unterscheidung, der Verhältnismäßigkeit und der Vorsicht beachten

Alle Kriegsparteien müssten die Grundsätze der Unterscheidung, der Verhältnismäßigkeit und der Vorsicht beachten, hieß es. Rechtswidrige Angriffe gegen die Zivilbevölkerung könnten Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen.

Die Autoren des Berichts erheben auch Vorwürfe gegen palästinensische Terrorgruppen wie die Hamas. Die Gruppen hätten wahllos Geschosse auf Israel abgefeuert. Die Hamas hatte im Oktober 2023 Israel überfallen und damit den aktuellen Nahost-Krieg ausgelöst. Israel reagierte mit Bombardements des Gaza-Streifens und drang in das Gebiet ein.