UN-Diplomat: Sudanesen zahlen hohen Preis für „sinnlose Gewalt“

Frieden im Sudan? Nach Inkrafttreten eines Waffenstillstands hofft die Bevölkerung auf eine Rückkehr zum Alltag. Ein deutscher UN-Diplomat äußert sich vorsichtig optimistisch.

Verletzten Zivilisten aus dem Sudan mussten im Ausland behandelt werden
Verletzten Zivilisten aus dem Sudan mussten im Ausland behandelt werdenImago / Xinhua

Im Sudan ist nach Inkrafttreten eines Waffenstillstands-Abkommens brüchige Ruhe eingekehrt. Nur wenige Minuten nach dem offiziellen Beginn der Feuerpause kam es in der Hauptstadt Khartum erneut zu Gefechten, wie Augenzeugen berichteten. Unterdessen wächst die Hoffnung auf eine Rückkehr zum Alltag.

Der UN-Sondergesandte für den Sudan, Volker Perthes, hatte „ernste Menschenrechtsvergehen und -verletzungen“ durch die Kriegsgegner angeprangert. Zivilisten zahlten einen hohen Preis für die „sinnlose Gewalt“ zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF).

UN-Diplomat zeigt sich vorsichtig optimistisch

Sollte die einwöchige Waffenruhe halten, auf die sich Armee und RSF unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens geeinigt hatten, könnte dies den Weg für Friedensgespräche ebnen.

Seit Mitte April befindet sich Sudans Armee im Krieg mit der RSF, einer etwa 100.000 Mann starken Miliz. Die Anführer beider Lager hatten nach dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir im Jahr 2019 in einer gemeinsamen Militärregierung geherrscht. Auslöser der Kämpfe war ein Streit über die Zukunft des ostafrikanischen Landes.

Laut UN-Angaben starben bisher mehr als 700 Menschen, sudanesische Ärzte sprechen von über 800 Opfern. Mehr als eine Million Sudanesen sind bisher geflohen, davon jeder vierte in Nachbarstaaten.