UN bitten um 2,8 Milliarden Dollar für Palästinenser-Hilfe

Hilfsorganisationen suchen Unterstützung für 3,3 Millionen Menschen im Gazastreifen und anderen von Israel besetzten Gebieten. Die UN-Organisation UNRWA, unlängst in Misskredit geraten, gilt dabei als unverzichtbar.

UN-Agenturen und Hilfsorganisationen haben einen Spendenaufruf über mehr als 2,8 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) für die besetzten Palästinensergebiete veröffentlicht. Diese Summe sei nötig, um gut drei Millionen Menschen im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bis Dezember mit dem Dringendsten zu versorgen, teilte das Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe (OCHA) am Mittwoch in Genf mit.

Es handle sich nur um einen Teil eines geschätzten Gesamtbedarfs von 4,1 Milliarden Dollar. Der aktuelle Aufruf berücksichtige, was an Maßnahmen in den kommenden neun Monaten umsetzbar scheine.

Der Appell hebt die Rolle des in die Kritik geratenen Palästinenser-Hilfswerks UNRWA hervor. Dieses bilde das Rückgrat der humanitären Hilfe für 1,6 Millionen Menschen im Gazastreifen. Im Westjordanland betreue UNRWA weitere 1,1 Millionen Palästinenser.

Die Organisation sah sich Ende Januar Anschuldigungen ausgesetzt, einige ihrer 13.000 Ortskräfte im Gazastreifen seien an den Terrorangriffen gegen Israelis am 7. Oktober direkt beteiligt gewesen. Weiter steht sie unter dem Vorwurf, eng mit der De-facto-Regierung der radikalislamischen Hamas vernetzt zu sein. Die UNRWA-Leitung sicherte Aufklärung zu.