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UN: 6.000 Lastwagen mit Hilfsgütern warten vor dem Gazastreifen

Mehrere Staaten, auch Deutschland, werfen aus Flugzeugen Lebensmittel für hungernde Menschen in Gaza ab. US-Vertreter loben ein eigenes Verteilsystem. Derweil stauen sich laut UNRWA Hilfsgüter an der Grenze.

Nach Angaben des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) stehen 6.000 mit Hilfsgütern beladene Lastwagen außerhalb des Gazastreifens. Sie warteten nur auf grünes Licht für die Einfahrt, erklärte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Freitag. Luftabwürfe seien hingegen ineffizient und unzureichend. Es gebe keine Alternative zu einer UN-koordinierten Hilfe, sagte Lazzarini.

Der UN-Vetreter äußerte sich nach einem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff im Gazastreifen. Der Beauftragte von Präsident Donald Trump wollte am Freitag Lebensmittel-Verteilstellen der von Israel und den USA unterstützten Global Humanitarian Foundation inspizieren, die außerhalb des UN-Systems operiert. US-Boschafter Mike Huckabee, der Witkoff begleitete, nannte die Verteilung auf der Online-Plattform X eine “unglaubliche Leistung”.

Die Vereinten Nationen hatten zuvor Israel erneut vorgeworfen, humanitäre Hilfe im Gazastreifen zu behindern. Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres sagte am Donnerstag in New York, von 92 versuchten Hilfstransporten am Mittwoch seien 16 Prozent verweigert worden; 26 Prozent seien auf Schwierigkeiten gestoßen und deshalb in vielen Fällen abgebrochen oder nur teilweise ausgeführt worden. Weitere 11 Prozent hätten die Hilfsorganisationen selbst aus Organisations- oder Sicherheitsgründen abgesagt.

Während einer Feuerpause im Frühjahr brachten die UN und Partnerorganisationen nach UNRWA-Angaben täglich 500 bis 600 Lastwagen in den Gazastreifen, um die Zivilbevölkerung mit Hilfsgütern zu unterstützen.