Die stetigen Verbesserungen beim Schutz von Nutztierherden gegen Übergriffe von Wölfen zeigen nach Ansicht des Umweltverbandes BUND Wirkung. Sowohl bundesweit als auch in Niedersachsen seien die Nutztierrisse durch Wölfe deutlich zurückgegangen, erklärte der niedersächsische BUND-Landesverband am Freitag. Der Verband berief sich auf aktuelle Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) und der Landesjägerschaft Niedersachsen.
Laut DBBW-Bericht ist deutschlandweit ein Rückgang um 25 Prozent bei den geschädigten Nutztieren und um 13 Prozent bei den Übergriffen zu verzeichnen. In Niedersachsen seien die Verlustzahlen im Vergleich zwischen 2023 und 2024 um 29,2 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Übergriffe habe sich um 2,24 Prozent verringert. Dies seien Belege dafür, „dass sich die Anstrengungen für ein gutes Miteinander von Wölfen und Weidetieren lohnen“.
Nach wie vor gebe es die meisten Übergriffe auf Schafe und Ziegen, hieß es weiter. In Niedersachsen sei in 90 Prozent dieser Fälle kein oder nur ein eingeschränkter Mindestschutz vorhanden gewesen.
Das Rissgeschehen wird dem BUND zufolge von nur wenigen Wölfen bestimmt. Stetige Verbesserungen und ein flächendeckender Herdenschutz seien die richtige Strategie. Die wenigen Wölfe, die den Herdenschutz überwinden und die Zahl der Nutztierrisse deutlich in die Höhe treiben könnten, müssten von Spezialisten nach rechtssicheren Bescheiden entnommen werden: „Gegen Nutztierrisse helfen keine Jagdzeiten. Wahllose Eingriffe in den Wolfsbestand werden die Zahl der Nutztierrisse nur in die Höhe treiben, denn die meisten Wölfe reißen keine Nutztiere.“