Umweltstiftung fordert mehr Klimaschutz von Kliniken und Pflegeheimen

Das Gesundheitswesen in Deutschland stößt mehr Treibhausgase aus als die Luftfahrt. Deswegen fordert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ein Umdenken – und bietet den Einrichtungen einen CO2-Rechner.

Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt existierten bislang kaum Strategien um den CO2-Ausstoß in Krankenhäusern zu reduzieren
Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt existierten bislang kaum Strategien um den CO2-Ausstoß in Krankenhäusern zu reduzierenImago / photothek

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen nach Ansicht der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich verringern. Das Potenzial von Kliniken und Pflegeheimen für den Klimaschutz werde bislang kaum genutzt, sagte Generalsekretär Alexander Bonde. Es existierten kaum Strategien, wie der CO2-Ausstoß reduziert werden könne. Ein Umdenken sei dringend erforderlich.

Schätzungen gingen davon aus, dass das Gesundheitswesen für mindestens fünf Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich sei, sagte Bonde. Das sei mehr, als die Luftfahrt verursache.

Erste Schritte in Freiburg

Der Generalsekretär verwies auf einen neuen CO2-Rechner, mit dem Gesundheitseinrichtungen ihre Klimabilanzen erheben können. Die Erfassung des Ist-Zustandes sei der erste Schritt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Der Rechner sei digital verfügbar und kostenlos. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg haben ihn entwickelt. Die DBU hat das Projekt mit 125.000 Euro gefördert.

Das Uni-Klinikum Freiburg habe nach der Bilanzierung des eigenen CO2-Ausstoßes bereits erste Veränderungen zur Reduzierung vorgenommen. Besonders klimaschädliche Narkosegase seien durch intravenöse Anästhesie ersetzt worden. Das Tumorzentrum werde mit Schwarzwaldgrundwasser gekühlt.