Umweltschützer: Wildbienen sind unverzichtbare Helfer

Der Nabu Niedersachsen hat mit Blick auf den Weltbienentag am 20. Mai auf die herausragende Leistung von Bienen auch für die menschliche Nahrungsproduktion hingewiesen. Bienen bestäubten weltweit rund 75 Prozent der Nahrungsmittelpflanzen, teilte der Nabu am Freitag in Hannover mit. Dabei werde der Großteil dieser Arbeit nicht von Honigbienen, sondern von Wildbienen geleistet. Ihre Effizienz sei beeindruckend: Studien zeigten, dass der Fruchtansatz bei einigen Wildbienenarten bei gleicher Anzahl von Blütenbesuchen doppelt so hoch sei wie bei der Bestäubung durch Honigbienen. Zudem gebe es Pflanzen, wie den Rotklee oder die Luzerne, die ausschließlich von Wildbienen bestäubt würden und daher auf ihre Arbeit angewiesen seien.

Die Wildbienen seien unverzichtbare Helfende in der heimischen Landwirtschaft. So sei wissenschaftlich belegt, dass sie Kirschbäume und Rapspflanzen viel effektiver bestäuben als Honigbienen. Um einen Hektar Apfelbäume zu bestäuben, müssten demnach mindestens 100.000 Honigbienenarbeiterinnen anrücken, die Gehörnte Mauerbiene jedoch schaffe dies mit nur 400 bis 600 Arbeiterinnen. Zudem seien Wildbienen im Gegensatz zu Honigbienen auch bei geringerer Sonneneinstrahlung und bei niedrigeren Temperaturen unterwegs.

„In Deutschland gibt es über 600 Wildbienenarten, aber nur etwa ein Drittel davon ist als ungefährdet eingestuft“, mahnte die Nabu-Expertin Nicole Feige. Die Ursachen für die Gefährdung einzelner Arten seien vielfältig: „An erster Stelle stehen der Verlust von Lebensräumen, intensive Landnutzung, fehlendes Nahrungsangebot, das Fehlen eng vernetzter Kleinstrukturen und der Einsatz von Pestiziden“, sagte Feige. Der Nabu in Niedersachsen setze sich insbesondere für den Schutz von gefährdeten Hummelarten ein, die vor den gleichen Gefährdungen stehen.