Umweltschützer protestieren in Hamburg gegen Bau der A 26 Ost

Die Umweltschutzverbände BUND und Nabu haben am Dienstag auf dem Hamburger Rathausmarkt mit Tier- und Pflanzenmotiven beklebte Umzugskartons aufeinandergestapeltund damit gegen den Bau der geplanten Autobahn 26 Ost protestiert. Sie hielten das Ausgleichskonzept des Vorhabenträgers „Deges“ für untauglich, teilten die Hamburger Landesverbände des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Naturschutzbunds (Nabu) Deutschland mit. Tiere und Pflanzen könnten nicht einfach umziehen. Ausgleichskonzepte sollen in räumlicher Nähe einen Ersatz für den Verlust von Lebensräumen für seltene oder bedrohte Arten schaffen – dies sei im Fall der A 26 Ost nicht der Fall, hieß es.

Durch Lage und Verlauf der Autobahn greife das Vorhaben im größeren Rahmen in die Biotopverbundfunktion von Süderelbe und Süderelberaum ein, erklärten die Naturschützer. Die Trasse zerschneide den Süderelberaum und erschwere es Tier- und Pflanzenarten, sich im Biotopverbund zu bewegen und auszubreiten. Der streng geschützte Moorfrosch finde dort einen Lebensraum, ebenso 53 Pflanzenarten der „Roten Liste“ und 82 Brutvogelarten, die alle als gefährdet oder stark gefährdet gelten.

„Tiere und Pflanzen kann man nicht wegplanen und an anderer Stelle wieder ansiedeln“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. „Die Wahrheit ist, dass der Bau der A 26 Ost massive Naturverluste mit sich bringt, die man nicht 1:1 ausgleichen kann.“

Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg, sagte, gerade bedrohte Tier- und Pflanzenarten hätten hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Diese könnten nicht überall erfüllt werden. Niedermoorböden, Röhrichte und Bruchwälder gebe es kaum noch. Daran ändere auch das Ausgleichskonzept der „Deges“ nichts. „Die Arten, die in diesen Lebensräumen leben, werden nach dem Autobahnbau verschwinden.“