Umweltorganisationen fordern Ausbaustopp für Elbe

Vor dem für Samstag geplanten Elbe-Symposium in Dessau-Roßlau haben Umweltverbände dazu aufgerufen, den Ausbau des Flusses für den Schiffsverkehr vorerst zu stoppen. Auen, Flusslandschaft und das Kulturerbe müssten gesichert werden, forderten sie am Donnerstag in Magdeburg in der „Dessauer Elbe-Erklärung“. Zu den Unterzeichnern gehören der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF und die Bürgerinitiative Pro Elbe.

Die Flusslandschaft und Elbauen trockneten aus, kritisieren die Verbände. Durch den Wassernotstand der letzten Jahre sei die Elbe als eine der letzten großen, naturnahen Flusslandschaften Europas in Gefahr. Flussabbau und Entwässerungsmaßnahmen hätten eine verstärkte Erosion verursacht. Dabei grabe sich die Elbe immer tiefer in ihr Bett aus Sand ein.

Zudem sei das Ziel, mehr Güter auf den Fluss zu bringen, nicht erreicht worden. Die umfangreichen Baumaßnahmen ermöglichten keine verlässlich planbare Schiffbarkeit des Flusses auf dem Abschnitt zwischen der tschechischen Grenze bis kurz vor Hamburg. Sie gingen zudem mit einer ökologischen Verschlechterung einher. Daher fordern die Verbände, bis zur Neuausrichtung des 2017 von den Anrainer-Bundesländern verabschiedeten Gesamtkonzepts Elbe ein Moratorium für Planung und Umsetzung von Ausbaumaßnahmen.

Das 5. Elbe-Symposium wird von der Evangelischen Landeskirche Anhalts veranstaltet. Seit Anfang der 1990er Jahre setzt sich die Landeskirche nach eigenen Angaben für den Dialog zum Schutz der Elbe und ihrer Auen ein.