Umweltminister für Windkraft in Arten-armen Wäldern
Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) hat sich für Windräder in ehemaligen, Arten-armen Wirtschaftswäldern ausgesprochen. Wo Borkenkäfer, Hitze- oder Dürrephasen in den vergangenen Jahren erhebliche Schäden verursacht hätten, könne er sich entsprechende Anlagen vorstellen, sagte der Minister am Mittwoch bei einem Besuch im Südharz: „Windkraft im Wald sollte in Zeiten der Energiekrise ebenso pragmatisch gesehen werden wie beispielsweise Fotovoltaik auf Denkmälern.“
Es gehe nicht darum, wertvolle Mischwälder abzuholzen oder Naturschutzgebiete infrage zu stellen, sagte Willingmann. Stattdessen könnte das Land mit einer Änderung des Landeswaldgesetzes und einer Anpassung der Landesentwicklungsplanung den Regionalen Planungsgemeinschaften rechtlichen Handlungsspielraum einräumen, sogenannte Kalamitätsflächen, also massiv geschädigte Wälder, für Windkraftprojekte auszuweisen.
Der Minister verwies auf die vom Bund vorgeschrieben Flächenziele. Bis Ende 2027 muss Sachsen-Anhalt demnach 1,8 Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete ausweisen. Bis 2032 sollen es 2,2 Prozent sein. Aktuell seien nur 1,1 Prozent der Landesfläche planungsrechtlich für Windparks gesichert, hieß es.
Eine Abfrage des Ministeriums bei den Planungsgemeinschaften habe kürzlich ergeben, dass die Öffnung von Waldflächen für Windenergie einen Beitrag zu einer Planung mit möglichst hoher Akzeptanz leisten könne, hieß es. Viele Waldbesitzer hätten zudem Interesse an einem wirtschaftlichen Ausgleich aufgrund von Waldschäden.