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Umwelthilfe: Hochwasserrisiko im Südwesten besonders hoch

Baden-Württemberg zählt laut einer Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu den am stärksten gefährdeten Bundesländern bei sogenannten Jahrhunderthochwassern. Gemeinsam mit Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen weise das Land einen „extremen Risikograd“ für schwere Hochwasserschäden auf, teilte die Deutsche Umwelthilfe am Donnerstag in Berlin mit.

Im Südwesten gelten 4,72 Prozent der Landesfläche als Hochwasserrisikogebiete. Besonders alarmierend: Knapp 54.600 Wohnadressen könnten bei einem Jahrhunderthochwasser betroffen sein. Damit liegt Baden-Württemberg bundesweit auf Platz zwei hinter Bayern.

Ein Jahrhunderthochwasser galt bislang als ein Ereignis, das statistisch nur alle 100 Jahre auftritt. Die DUH warnt jedoch, dass solche Extremereignisse durch die Klimakrise künftig deutlich häufiger zu erwarten sind, und kritisiert, dass die Bundesländer bislang zu wenig für den Schutz der potenziell Hunderttausenden Betroffenen tun.

Besonders bemängelt wird, dass technische Schutzmaßnahmen weiterhin Vorrang vor naturbasierten Lösungen haben. Dabei könnten naturbasierte Maßnahmen nicht nur den Hochwasserschutz verbessern, sondern auch positive Effekte für Biodiversität, Gewässerschutz und Dürrevorsorge bringen. „Flüsse und Bäche brauchen mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. (1679/10.07.2025)