Umstrittenes Reformationsfenster wird am 31. Oktober eingeweiht

In der evangelischen Marktkirche in Hannover wird heute, am Reformationstag, das Reformationsfenster des Künstlers Markus Lüpertz eingeweiht. Das Fenster hatte für Diskussionen gesorgt.

Glasbauer Kristof Kuhn vor dem umstrittenen Reformationsfenster
Glasbauer Kristof Kuhn vor dem umstrittenen Reformationsfensterepd-bild / Jens Schulze

In der evangelischen Marktkirche in Hannover wird heute das umstrittene Reformationsfenster des Künstlers Markus Lüpertz seiner Bestimmung übergeben. Zum Einweihungsgottesdienst ab 10 Uhr wird neben Lüpertz auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) erwartet, der das Kunstwerk angeregt hatte. Um das 13 Meter hohe Buntglasfenster mit Motiven zur Reformation hatte es kontroverse Diskussionen und einen Rechtsstreit gegeben, der bis zum Oberlandesgericht Celle führte. Kritiker wollten die Installation des Fensters zwischenzeitlich verhindern.

Das Fenster zeigt unter anderem eine große weiße Figur, die den Reformator Martin Luther darstellen soll. Die Kosten für den Entwurf, die Herstellung und den Einbau belaufen sich auf insgesamt 208.000 Euro. Ursprünglich wollte Altkanzler Schröder das Fenster durch eingeworbene Spenden bezahlen. Doch nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wurden die Spenden wegen Schröders Nähe zum russischen Präsidenten Putin für die Ukraine-Hilfe umgewidmet. Seither sammelt die Kirche selbst Spenden für das Fenster. Die Predigt im Einweihungsgottesdienst hält Landesbischof Ralf Meister.