Umfrage: Zeitungen verkaufen 2,8 Millionen E-Paper täglich

Gedruckte Zeitungen werden oft als vom Aussterben bedrohte Art bezeichnet. Daher wollten Verleger wissen, wie es um die digitalen E-Paper-Ausgaben bestellt ist oder ob sich alle nur noch über Tiktok und Co. informieren.

Laut einer neuen Umfrage nutzt mittlerweile fast jeder dritte Bundesbürger (30 Prozent) digitale E-Paper-Ausgaben der Tageszeitungen. Dabei sei der Anteil bei jungen Menschen unter 30 (42 Prozent) und Personen mit hoher Bildung (39 Prozent) besonders hoch, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie “E-Paper-Qualitäten 2024” vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG). .

Mehr als 2,8 Millionen E-Paper würden täglich verkauft, über 60 Prozent davon im regelmäßigen Abonnement. Damit sei inzwischen fast jede vierte verkaufte Zeitung digital – Tendenz steigend. Der digitale Auflagenzuwachs liege bei rund acht Prozent pro Jahr.

Laut BDZV lag die Gesamtauflage der 318 Tageszeitungen im ersten Quartal 2024 bei 10,4 Millionen, hinzu kamen 16 Wochenzeitungen mit 1,6 Millionen und 2 Sonntagszeitungen mit 0,7 Millionen Exemplaren

Zwei Drittel der Leserinnen und Leser schätzen es der Umfrage zufolge besonders, dass ihnen das E-Paper alle wichtigen Informationen des Tages in einem abgeschlossenen, übersichtlich zusammengestellten Produkt liefere. 54 Prozent sagten, sie nähmen sich Zeit für ausführliche Lektüre, um danach zuverlässig über alles Wissenswerte informiert zu sein.

Als Vorteile des E-Papers nannten die Befragten, dass die digitale Ausgabe schneller verfügbar (83 Prozent), einfacher zu bekommen (75 Prozent) und jederzeit und überall zur Hand sei (82 Prozent) – sogar am Urlaubsort (86 Prozent).

Sieben von zehn Nutzern bewerteten es als praktisch, dass digitale Zeitungen für die spätere Lektüre gespeichert werden können, einfacher zu nutzen sowie mit anderen zu teilen und zu lesen seien. Hinzu kämen Vorlese- und Suchfunktionen sowie der Wegfall von Zeitungsstapeln im Haushalt.

Beim genutzten Endgerät dominiert der Umfrage zufolge das Smartphone mit 60 Prozent, gefolgt von Tablets (48 Prozent) und Laptop (43 Prozent). Ältere Leser bevorzugen demnach größere Bildschirme, während die Jüngeren hauptsächlich auf dem Handy lesen.

Für die Studie “E-Paper-Qualitäten 2024” wurden laut BDZV und ZGM im März 2024 2.000 Personen befragt und 595 Vollinterviews mit E-Paper-Leserinnen und Lesern geführt. Die Grundgesamtheit umfasse deutschsprachige Internetnutzer ab 16 Jahren.