Umfrage: Männer pflegen eher Fußball-Rituale

Mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland beginnt am 14. Juni die Fußball-EM der Männer. Gut zwei Drittel derjenigen, die das Turnier verfolgen, haben dabei offenbar bestimmte Rituale – vom Fanschal bis zum Gebet.

Dieselben Socken tragen oder denselben Weg zur Kneipe fahren wie beim letzten Sieg: Für jeden zehnten Mann gehören diese Rituale zur kommenden Fußballeuropameisterschaft dazu. Am weitesten verbreitet ist schlicht das “Daumendrücken” als Ritual: Dies tun 31 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen, wie eine am Mittwoch vorgestellte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem Sinus Institut für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeigt.

Die Nationalhymne singen insgesamt 20 Prozent der Befragten mit, wie es weiter hieß – unter den jüngsten Befragten deutlich mehr. In der Altersgruppe zwischen 18 bis 24 Jahren gaben dies 29 Prozent an, in der Gruppe 55 plus dagegen nur 14 Prozent. Schal, Trikot oder andere Fanprodukte tragen demnach 17 Prozent, Wetten schließen 11 Prozent ab. In bestimmten Momenten – etwa bei einem Tor – Alkohol trinkt jede und jeder Zehnte; Gebete sprechen 4 Prozent.

Die Hälfte aller Befragten interessiert sich demnach für das Turnier (Männer: 62 Prozent, Frauen: 39 Prozent). Eine Feier im Freundes- oder Familienkreis würde jeder dritte Mann absagen (30 Prozent), wenn zeitgleich die favorisierte Mannschaft spielt. Unter den Frauen stimmt dieser Aussage jede Fünfte zu.

53 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer können sich derweil “überhaupt nicht” vorstellen, die eigene Hochzeitsfeier oder einen besonderen Geburtstag nach den Turnier-Terminen auszurichten. Mit dem Alter nimmt diese Bereitschaft zudem weiter ab: 54 Prozent der jüngsten würden keine oder eher keine Rücksicht nehmen, unter den ältesten sogar 82 Prozent. – An der Online-Umfrage beteiligten sich den Angaben zufolge 2.027 Personen ab 18 Jahren.

Mit Vorfreude blicken laut einer weiteren Umfrage 32 Prozent der Befragten die EM. 46 Prozent gaben an, dem Turnier gleichgültig gegenüberzustehen, elf Prozent lehnen es ab. Unter den männlichen Befragten fällt die Vorfreude mit 41 Prozent höher aus (Frauen: 22 Prozent); eine Mehrheit der Frauen (51 Prozent) ist dagegen gleichgültig (Männer: 41 Prozent).

Jede fünfte befragte Person tippt auf Deutschland als Europameister (21 Prozent) – etwas mehr Männer (26 Prozent) als Frauen (17 Prozent). Ebenfalls häufig als Titelfavoriten genannt wurden Frankreich (11 Prozent), Spanien (5 Prozent), England (4 Prozent) sowie Italien und Portugal (jeweils 2 Prozent). 17 Prozent glauben derweil, dass Deutschland im Viertelfinale ausscheiden wird.

Die Hoffnung auf ein neuerliches “Sommermärchen” ist überschaubar: Acht Prozent gehen “voll und ganz” davon aus, dass wieder eine besondere Stimmung wie bei der Weltmeisterschaft 2006 aufkommen wird. 23 Prozent rechnen “eher nicht” damit”, 17 Prozent “überhaupt nicht”. Zugleich gibt es offenbar Hoffnung auf ein Gemeinschaftsgefühl im Land: Dies sagen insgesamt 47 Prozent, besonders unter den Jüngsten (45 Prozent). Insgesamt 42 Prozent rechnen zudem damit, dass die EM dem Image von Deutschland in der Welt guttun wird.