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Umfrage: Krieg lässt mehr Israelis an Auswanderung denken

Der Krieg und mit ihm verbundene Sorge um die eigene Sicherheit und die politische Stabilität lässt offenbar immer mehr israelische Arbeitnehmer mit dem Gedanken ans Auswandern spielen. Wo sie lieber hin wollen.

Fast drei Viertel der israelischen Arbeitnehmer erwägen inzwischen offenbar einen Umzug ins Ausland. Das geht laut Bericht der Onlinezeitung “Ynet-News” (Donnerstag) aus einer aktuellen Umfrage der israelischen Jobbörse Alljobs hervor. Demnach ziehen 73 Prozent der Befragten in Betracht, das Land zumindest vorübergehend zu verlassen. Im Vorjahr waren es noch 18 Prozent. Befragt wurden laut Bericht landesweit 661 Arbeitnehmer ab 22 Jahren.

Die Umfrageergebnisse zeigen laut Bericht, dass zunehmend Sicherheitsbedenken, Sorgen vor politischer Instabilität und Enttäuschung vom Staat eine Rolle spielten. Dennoch seien traditionelle Motive wie Fragen einer höheren Lebensqualität oder besseren Aufstiegschancen weiterhin dominant bei den Überlegungen. Es handele sich “nicht mehr nur um eine strategische Karriereentscheidung, sondern zunehmend um emotionale, sicherheitsrelevante und wirtschaftliche Überlegungen”, erklärte eine Alljobs-Vertreterin gegenüber der Zeitung.

Bei dem beliebtesten potenziellen Auswanderungszielen bleiben demnach die USA mit 44 Prozent an erster Stelle. Bei Europa als Wunschziel sei hingegen ein Rückgang zu im Vergleich zu Vorjahren zu verzeichnen, was unter anderem auf steigende Angst vor Antisemitismus zurückzuführen sein könne.