Umfrage: Jüngere sorgen eher für den Katastrophenfall vor

Angesichts der dramatischen Hochwasserlage in Süddeutschland rückt der Katastrophenschutz wieder in den Blick. Offizielle Empfehlungen zur Vorsorge werden allerdings nicht von allen beachtet.

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist eher wenig auf den Katastrophenfall vorbereitet. Das geht aus einer Umfrage für das Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hervor. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) haben demnach keinen Notfallrucksack gepackt, wie es das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt.

Unter den jüngsten Befragten scheint die Bereitschaft zur Vorsorge höher zu sein. Ein Viertel derjenigen zwischen 18 und 24 Jahren gaben an, für sich und jedes Familienmitglied einen Notfallrucksack bereit zu haben; 14 Prozent haben ihn für sich selbst. In der Altersgruppe 55 plus haben dagegen nur sechs Prozent einen Notfallrucksack für sich selbst vorbereitet, fünf Prozent für die ganze Familie.

Ins Notgepäck gehören laut Bundesamt etwa persönliche Medikamente, eine Mappe mit wichtigen Dokumenten, eine Wasserflasche oder eine Taschenlampe. Online findet sich zudem eine Checkliste mit wichtigen Dingen, die man nicht vorbereitet packen könne, etwa dem Personalausweis, dem Impfpass oder dem Autoschlüssel. Für Kinder empfehlen die Fachleute zudem eine sogenannte SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift.

In Notfällen wie einer Quarantäne, bei denen man das Haus nicht verlassen kann, rät das Bundesamt zu Vorräten für zehn Tage, darunter zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag. Daran hält sich ein Viertel der Befragten, zwei Drittel dagegen nicht; acht Prozent machten keine Angabe. Auch hier wappnen sich die Jüngeren eher: Unter ihnen halten sich zwar 59 Prozent nicht an die Empfehlung; bei den Befragten zwischen 45 und 55 Jahren sind es jedoch sogar 75 Prozent und bei denen über 55 Jahren 73 Prozent.

44 Prozent aller Befragten erklärten, dass sie die Empfehlungen für realistisch halten; 50 Prozent finden sie dagegen nicht realistisch. YouGov befragte den Angaben zufolge 2.051 Personen ab 18 Jahren repräsentativ.