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Umfrage: Jeder Zweite fühlt sich an öffentlichen Orten nicht sicher

Wie sicher ist es in deutschen Städten? Frauen fühlen sich offenbar häufiger unsicher als Männer. Eine Umfrage zeigt, wo das Misstrauen am größten ist – und wie groß die Unterschiede zwischen Anhängern der Parteien sind.

Laut einer neuen Umfrage fühlen sich fast die Hälfte der Menschen in Deutschland an vielen öffentlichen Orten nicht sicher. Gefragt nach der Straße, öffentlichen Verkehrsmitteln, Schwimmbädern, Veranstaltungen, Festivals, Parks, Bahnhöfen, Clubs und Bars sagten demnach 49 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen, sie fühlten sich in keinem dieser öffentlichen Räume sicher.

Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe und berufen sich dabei auf eine repräsentative Online-Umfrage von Civey in ihrem Auftrag. Dabei seien zwischen Donnerstag und Sonntag rund 5.000 Menschen befragt worden.

Besonders schlecht sei die wahrgenommene Sicherheitslage offenbar in Bahnhöfen, Clubs und Bars, hieß es weiter. Hier hätten jeweils nur 17 (Bahnhöfe) und 19 (Clubs und Bars) Prozent angegeben, sich sicher zu fühlen. Bei den Frauen seien es jeweils nur 14 Prozent gewesen.

Im Vergleich zur Situation 2015 hätten 71 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Männer angegeben, sie fühlten sich heute weniger sicher, so die Zeitungen weiter. Je 26 Prozent hätten gesagt, dass sich ihr Sicherheitsgefühl nicht verändert habe.

Was die Nähe zu den einzelnen Parteien angeht, hätten 96 Prozent der AfD-Anhänger und 87 Prozent der FDP-Anhänger von einer Verschlechterung ihres Sicherheitsempfindens berichtet sowie 82 Prozent derer, die der Union nahestehen. Dagegen hätten die Mehrheit der Grünen-Anhänger (65 Prozent) und der SPD-nahen Befragten (55 Prozent) gesagt, sie könnten keinen Unterschied feststellen im Vergleich zur Lage vor zehn Jahren.

Mit seinen jüngsten Äußerungen zu “Problemen im Stadtbild” im Zusammenhang mit Migration hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) heftige Debatten losgetreten über die reale und gefühlte Sicherheit in deutschen Städten.