Umfrage: Gefahr bei Kinderbildern im Netz kaum im Bewusstsein

Kinderfotos ins Netz stellen – für die Gefahren, die damit verbunden sind, gibt es offenbar wenig Bewusstsein.

Kinderfotos ins Netz stellen – für die Gefahren, die damit verbunden sind, gibt es offenbar wenig Bewusstsein. 86 Prozent der Teilnehmenden einer Online-Befragung für die Deutsche Telekom teilen Fotos und Videos ihrer Sprösslinge, wie der Konzern am Freitag mitteilte. 85 Prozent gaben an, sie vertrauten darauf, dass etwa die Empfänger über Messenger-Dienste die Daten nicht weitergäben.

„Alle Menschen, die Kinderbilder oder -videos im Internet unbedacht teilen, riskieren, Kinder unbeabsichtigt dem Profiling durch Datenhändler, Hacking, Gesichtserkennung, Pädophilie und anderen Bedrohungen der Privatsphäre und Sicherheit auszusetzen“, hieß es. Laut Umfrage wissen nur ein Drittel der befragten Eltern, dass diese Bilder für Identitätsdiebstahl missbraucht werden könnten.

Knapp zwei Drittel (65 Prozent) sagten, sie seien nicht sicher, was mit geteilten Fotos und Videos geschehe. Je jünger der Nachwuchs, desto häufiger versenden Verwandte demnach Fotos oder Videos: 70 Prozent der Eltern von Unter-Fünf-Jährigen tun dies mindestens einmal pro Woche; bei Eltern von Kindern zwischen 6 und 9 Jahren sind es 59 Prozent und bei Kindern ab 10 Jahren 46 Prozent. 61 Prozent zeigten sich interessiert an Informationen zu vorhandenen Risiken.

Die Kampagne #ShareWithCare der Telekom soll für Aufklärung sorgen, wie es weiter hieß. Ziel sei es, das Bewusstsein für den Schutz von Kinderdaten im Internet zu schärfen.

Das Unternehmen verwies auf Studien, wonach von einem fünfjährigen Kind durchschnittlich 1.500 Bilder online vorliegen. Bis 2030 könnten Schätzungen zufolge zwei Drittel aller Fälle von Identitätsdiebstahl mit „Sharenting“ zusammenhängen, also dem Posten entsprechenden Materials in Sozialen Netzwerken durch Eltern. Befragt wurden den Angaben zufolge 795 Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren.