Umfrage: Fast jeder Dritte wurde bereits gehackt
Rund 30 Prozent der Internetnutzerinnen und Internetnutzer sind bereits Opfer eines Hackerangriffs geworden. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentralen. Während die Mehrheit der Befragten einen Angriff auf Online-Banking und Finanzdienstleistungen fürchtet, seien tatsächlich vor allem Social Media-Accounts betroffen gewesen, teilte die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern am Montag mit. „Die Häufigkeit gekaperter Online-Konten ist erschreckend“, sagte Klaus Schmiedek von der Verbraucherzentrale MV.
35 Prozent der Betroffenen gaben an, Ziel des Angriffs sei ein Social Media-Account gewesen. 28 Prozent nannten E-Mail-Konten, 21 Prozent das Konto bei einem Online-Marktplatz und 16 Prozent den Bereich Finanzen. Am häufigsten betroffen sei die Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen (33 Prozent). Insgesamt hätten 86 Prozent der Betroffenen die Kontrolle über ihren Account wiederbekommen. „Die Umfrage zeigt: Im Fall eines Hacker-Angriffs lohnt es sich, den Anbieter einzuschalten“, sagte Schmiedek. So hätten 97 Prozent derjenigen, die sich an den Anbieter wandten, mit dessen Hilfe die Kontrolle über ihren Account zurückerlangt.
Im Falle eines Hacker-Angriffs wisse jedoch nur die Hälfte der Befragten, sich richtig zu verhalten. Laut Umfrage würden 45 Prozent Hilfe zur Selbsthilfe in Anspruch nehmen, 30 Prozent bräuchten Unterstützung durch den Anbieter und 17 Prozent würden Hilfe von Dritten, etwa von der Polizei oder aus dem privaten Umfeld, ansprechen. Unternehmen sollten auf ihren Internetseiten konkrete Hilfe anbieten und die wichtigsten Fragen für den Fall eines Hacker-Angriffs beantworten, fordert die Verbraucherzentrale. Zudem sollten sie für Betroffene persönlich erreichbar sein. Schmiedek: „Hier haben vor allem Social Media-Plattformen Nachholbedarf.“
Die Umfrage wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt und im Sommer 2023 vom Gelszus Institut durchgeführt. Befragt wurden 1.027 Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland. Die Teilnehmenden der Online-Befragung seien bevölkerungsrepräsentativ nach Geschlecht, Alter und Wohnregion ausgewählt worden, hieß es.