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Umfrage: Fast jede zweite Hebamme denkt ans Aufgeben

Zu wenig Geld und zu viel Bürokratie: Laut einer Laut einer aktuellen Hebammenstudie denkt fast jede zweite Hebamme ans Aufhören. Dabei lieben die meisten ihren Job.

Zu wenig Geld und zu viel Bürokratie: Fast jede zweite Hebamme denkt ans Aufhören
Zu wenig Geld und zu viel Bürokratie: Fast jede zweite Hebamme denkt ans AufhörenImago / Cavan Images

Fast jede zweite Hebamme in Deutschland denkt laut einer Umfrage darüber nach, ihren Beruf aufzugeben. Rund 44 Prozent erwägen einen Berufswechsel, wie die in Essen veröffentlichte Hebammenstudie 2025 ergab. Rund 57 Prozent sehen die Zukunft ihres Berufes eher negativ, nur 30 Prozent eher positiv. Die Opta-Data-Zukunftsstiftung in Essen und das Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Berliner Sigmund Freud Privatuniversität befragten mit dem Deutschen Hebammenverband (DHV) rund 800 der etwa 26.000 Hebammen in Deutschland. Die Umfrage ist nach Angaben der Macher repräsentativ.

“Die Ergebnisse der Studie müssen alle wachrütteln”, erklärte DHV-Präsidiumsmitglied Ursula Jahn-Zöhrens. “Sie spiegeln das wider, was Hebammen mir über ihre Situation berichten. Die Studie macht auf Probleme aufmerksam, die längst geklärt sein müssten – zum Wohle von Frauen und Familien.”

Hebammen-Studie 2025: Mehrheit wünscht sich mehr Kompetenzen

Die meisten der befragten Hebammen – 83 Prozent – bestätigen zwar, dass sie ihren Beruf gern ausüben. Mehr als zwei Drittel bemängeln jedoch eine unzureichende Vergütung. Rund die Hälfte kritisiert zu viel Bürokratie und rund ein Drittel hohe laufende Kosten. 74 Prozent wünschen sich mehr Kompetenzen gegenüber Ärzten und 93 Prozent eine verbesserte Zusammenarbeit mit ihnen. Und 63 Prozent erwarten eine schwierigere Betreuung werdender Eltern, wenn immer mehr Kliniken schließen und die Geburtshilfe zunehmend zentralisiert wird.