Umfrage des Marburger Bundes: Die Notaufnahmen sind am Limit

Bei einer Umfrage des Ärzteverbandes Marburger Bund in Baden-Württemberg sahen nur acht Prozent der Ärzte in Notaufnahmen das Personal als ausreichend an. Befragt wurden 725 Ärztinnen und Ärzte aus 111 der 120 klinischen Notaufnahmen in Baden-Württemberg, teilte der Marburger Bund Baden-Württemberg am Dienstag in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) mit. Die Blitzumfrage wurde vom 30. November bis 4. Dezember online auf Basis eines standardisierten Fragebogens durchgeführt. Die Umfrage unter den Mitgliedern sei nicht repräsentativ, liefere aber dennoch ein „belastbares Stimmungsbild“, hieß es weiter.

Der Marburger Bund forderte die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg auf, die Einschränkungen des ambulanten Notfalldienstes umgehend zurücknehmen. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sich das Patientenaufkommen durch diese Einschränkungen erhöht habe. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, dass manche Patienten mit ihren Beschwerden „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ in der Notaufnahme an der richtigen Stelle seien. Sie könnten von den niedergelassenen Kollegen versorgt werden.

Besonders ab Heiligabend bis Neujahr erwarten fast alle Befragten ein „erhöhtes“ Patientenaufkommen in ihrer Notaufnahme, über 80 Prozent sogar ein „deutlich erhöhtes“. „Wir appellieren an die Bürger, wirklich nur in dringenden Notfällen die Notaufnahmen aufzusuchen. Das Personal in den Notaufnahmen ist am Limit“, sagte die Landeschefin des Marburger Bundes, Sylvia Ottmüller. (2924/05.12.2023)