Der Kanzler hat angekündigt, vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern mehr zu genehmigen, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Dies ist umstritten. Eine neue Umfrage widmet sich Waffenlieferungen an Israel.
In der Debatte über deutsche Waffenlieferungen an Israel spricht sich eine Mehrheit in einer Umfrage für einen sofortigen Stopp aus. 80 Prozent der Befragten fordern, dass Deutschland wegen Israels Vorgehen im Gazastreifen vorerst keine Waffen mehr an Israel liefern sollte, wie aus einer am Donnerstag vorgestellten repräsentativen Forsa-Umfrage für die Organisation Plan International Deutschland hervorgeht. 14 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland auch weiterhin Waffen an Israel liefern sollte.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte im August angekündigt, vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern mehr zu genehmigen, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Der Kurswechsel in der deutschen Nahostpolitik stieß auf geteilte Reaktionen.
Etwas mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (57 Prozent) sieht laut Plan-Umfrage außerdem den Vorwurf des Völkermords an die Adresse der israelischen Regierung als “gerechtfertigt” an. Dagegen sind 29 Prozent der Meinung, dieser Vorwurf gehe zu weit. 14 Prozent hatten dazu keine Meinung.
“Die Umfrageergebnisse sind ein eindringliches Signal, dass die Menschen in Deutschland ein Ende der Gewalt wollen”, erklärte Petra Berner, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland. Auch die Organisation forderte, die Gewalt zu beenden: “Dazu gehört neben dem Ende der Kampfhandlungen und dem ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe auch die Freilassung aller Geiseln.”
Die Befragung war den Angaben zufolge vom 11. bis 16. September 2025 unter 1.003 Menschen ab 18 Jahren durchgeführt worden. Die Umfrageergebnisse stünden im Zusammenhang mit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der militärischen Antwort Israels darauf im Gazastreifen.