UKSH-Augenärztinnen erhalten Leonhard-Klein-Preis

Für ihre wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Augenoperation bei Erkrankungen mit dem „Grünen Star“ (Glaukom) sind zwei Augenärztinnen des Universitäts-Klinikums Schleswig-Holstein (UKSH) mit dem Leonhard-Klein-Preis ausgezeichnet worden. Svenja Sonntag und Stefanie Gniesmer von der Klinik für Augenheilkunde am Campus Lübeck erhielten den mit 15.000 Euro dotierten Preis für eine Forschungsarbeit, die zur Entwicklung eines neuen Implantats (Stent) führte. Bisherige Stents hätten die Wundheilung nach einer Operation behindern können. Die neu entwickelten Implantate bestünden aus einer anderen Materialkombination und hätten sich als sehr vielversprechend erwiesen, hieß es.

Der „Grüne Star“ ist laut UKSH nach wie vor eine der häufigsten Erblindungsursachen in Europa. Einzige Möglichkeit, ein Fortschreiten dieser chronischen Erkrankung zu vermeiden, sei derzeit die Senkung des Augeninnendrucks. Falls Augentropfen hierfür nicht ausreichten, stünden chirurgische Verfahren zur Verfügung. Am effektivsten seien dabei die sogenannten filtrierenden Operationen, bei denen das Augenwasser aus dem Augeninneren unter die Bindehaut abgeleitet werde. Dafür würden u.a. Mikrostents verwendet.

Hauptproblem sei hierbei die Wundheilung nach der Operation, hieß es. Durch eine narbige Gewebeveränderung in der Umgebung des Stents könne der Augenwasserabfluss erneut reduziert oder wieder komplett aufgehoben werden.

Zur Verhinderung dieses Prozesses entwickelte die Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Materialwissenschaft in Kiel laut UKSH einen Stent aus einer neuartigen Materialkombination. Eine Patentierung sei eingeleitet worden, hieß es. Durch eine Weiterentwicklung des neuartigen Implantats hoffe die Arbeitsgruppe aus Ärztinnen und Ärzten sowie Materialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren die klinische Anwendung ermöglichen zu können.

Der Forschungspreis wird jährlich von der Leonhard Klein-Stiftung für Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Augenchirurgie verliehen. Die diesjährige Verleihung erfolgte im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin. Für ihre besonderen Verdienste auf dem Gebiet der Operation in der Augenheilkunde erhielten Sonntag und Gniesmer bereits den diesjährigen Dr. Georg-Preis.