Ukrainische Regisseurin mit Osnabrücker Friedensfilmpreis geehrt

Der Film „Intercepted“ (Deutsch: „Abgefangen“) der ukrainischen Regisseurin Oksana Karpovych ist mit dem Friedensfilmpreis Osnabrück ausgezeichnet worden. Der von der Dieter-Fuchs-Stiftung mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde am Sonnabend beim Filmfest Osnabrück vergeben, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Die kanadisch-französisch-ukrainische Koproduktion dokumentiere unaufgeregt die Verheerungen des Kriegs in der Ukraine und die Leiden der Menschen, hieß es.

Karpovych unterlege ruhigen Bildern Telefongespräche russischer Soldaten, die auf ukrainischer Seite abgehört und mitgeschnitten wurden. Zu hören seien Bekenntnisse von Gräueltaten, aber auch Zweifel am Sinn des Krieges. In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Wie die zerbrochenen Fensterscheiben von Gebäuden in einem Kriegsgebiet gibt der Film, den wir ausgewählt haben, einen einzigartigen Einblick in die Komplexität und das Innenleben der Menschen, die von Invasion und Krieg betroffen sind.“

Den Publikumspreis für den besten Kurzfilm erhielt Joshua Neubert für „Granica“, polnisch für Grenze, der als studentisches Projekt an der Filmakademie Baden-Württemberg entstand. Der Studierendenrat der Universität Osnabrück stiftete den mit 500 Euro dotierten Preis.

Der Filmpreis für Kinderrechte ging an „Paradise Is Burning“, eine skandinavisch-italienische Koproduktion über drei Mädchen, die ihren Alltag ohne Mutter bewältigen. Die Stadt Osnabrück stiftete für diesen Preis 2.000 Euro. Das Regieteam Bamdad Aghajani und Arian Navabi erhielt einen weiteren, mit 700 Euro dotierten Preis. Das 39. Filmfest Osnabrück ging am Sonntag zu Ende. Von Dienstag an waren insgesamt 29 Lang- und 52 Kurzfilme zu sehen