Überschuldung: Verbraucherzentrale empfiehlt „ehrlichen Kassensturz“

Bei einer Überschuldung empfiehlt die Verbraucherzentrale in Bremen einen „ehrlichen Kassensturz“. In Verbindung mit einem Haushaltsbuch könne so ein Überblick über das Monatsbudget gewonnen werden, erklärte am Donnerstag der Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen, Roland Stecher. Insbesondere bei den Versicherungen gebe es erhebliche Sparmöglichkeiten.

„Um den wirtschaftlichen Ruin zu verhindern, bildet eine private Haftpflichtversicherung die Basisabsicherung und belastet den Geldbeutel wenig“, empfahl Stecher. Alle weiteren Verträge müssten nach Wichtigkeit und Kosten individuell betrachtet werden. „Wenn alle Kosten offen liegen, erhält man einen guten Überblick über eventuell unnötige Aufwendungen.“ So könne das eigene Monatsbudget entlastet werden und man vermeide langfristig finanzielle Schwierigkeiten.

Oft gibt es Stecher zufolge auch Sparpotential beim Wechsel der Energieversorger für Strom und Gas. Wer zu einem günstigeren Handyvertrag wechsele, spare ebenfalls Geld. Hauptgrund, um in einen finanziellen Strudel zu geraten, sei bei Privatpersonen Arbeitslosigkeit. Aber auch eine Erkrankung, Sucht oder ein Unfall könnten Auslöser sein. Ereignisse wie Trennung, Scheidung oder ein Todesfall spielten ebenfalls eine Rolle.

Der im November des vergangenen Jahres veröffentlichte Schuldenatlas 2023 der Wirtschaftsauskunftei Creditreform führe in der Stadt Bremen 50.000 Erwachsene auf, die von einer Überschuldung betroffen seien, hieß es. In Bremerhaven seien 18.000 Menschen überschuldet. Stecher: „Von einer Überschuldung spricht man, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher nicht mehr in der Lage sind, ihre fälligen Rechnungen absehbar zu begleichen.“