Über Kriege, Beatles und Computer – zehn historische Fehleinschätzungen

„Das Erdöl ist eine nutzlose Absonderung der Erde. Es ist der Natur nach eine klebrige Flüssigkeit, die stinkt. Das Erdöl kann in keiner Weise verwendet werden.“
Fazit einer Kommission der Petersburger Akademie der Wissenschaften nach einem Besuch an den Erdölquellen von Baku im Jahr 1806.

• „Ihr werdet wieder zu Hause sein, ehe noch das Laub von den Bäumen fällt.“
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. an deutsche Soldaten im August 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914-1918).

• „Wer zum Teufel will denn Schauspieler sprechen hören?“
Harry Warner (1881-1958), US-Filmproduzent, zur Erfindung des Tonfilms.

• „Ich glaube, das ist der Frieden für unsere Zeit. (…) Jetzt gehen Sie nach Hause und schlafen Sie gut.“
Neville Chamberlain (1869-1940), britischer Premierminister, nach der Unterzeichnung des Münchner Abkommens mit Hitler im September 1938. Ein knappes Jahr später begann der 2. Weltkrieg.

• „Die Atombombe wird niemals explodieren. Und das sage ich als Sprengstoffexperte.“
US-Flottenadmiral William Leahy (1875-1959), im Gespräch mit US-Präsident Truman wenige Monate vor den amerikanischen Atombomben-Abwürfen auf Hiroshima und Nagasaki.

„Atomgetriebene Staubsauger werden wahrscheinlich in zehn Jahren Realität sein.“
Der Erfinder und Staubsauger-Hersteller Alex Lewyt (1908-1988) im Jahr 1955.

„Wir mögen Ihren Sound nicht. Gitarrenbands kommen aus der Mode.“
Die Plattenfirma Decca Records 1962 an den Manager der Beatles.

„Kinder, hört auf mit dem Unfug. Privatcomputer kann es nicht geben. (…) Eine elektronische Rechenmaschine – das sind 100 Quadratmeter, 25 Mann Personal und 30 Liter Spiritus monatlich.“
Nikolai Gorschkow (1927-1995), stellvertretender Minister für Radioindustrie der UdSSR, 1980 an die Erfinder des ersten sowjetischen PCs „Mikro-80“.

„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht.“
Gerhard Schröder (SPD), damals niedersächsischer Oppositionsführer, im Juni 1989.

„Das Schlimmste ist überstanden.“
Richard Fuld, Chef der us-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im April 2008, wenige Monate vor der Lehman-Pleite, die den Höhepunkt der Weltfinanzkrise darstellte.