Über 7.500 Visa für Opfer von Erdbeben in der Türkei und Syrien

Zwei Monate nach dem Erdbeben in Syrien und Türkei sind tausende Menschen aus der Region in Deutschland untergekommen. Die Ampel-Regierung hatte ein vereinfachtes Visa-Verfahren eingerichtet.

Die Erdbeben-Katastrophe machte ganze Stadtteile unbewohnbar, wie hier in der türkischen Provinz Hatay
Die Erdbeben-Katastrophe machte ganze Stadtteile unbewohnbar, wie hier in der türkischen Provinz HatayImago / ANP

Rund zwei Monate nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat Deutschland mehr als 7.500 Menschen Visa für Menschen aus den zerstörten Regionen ausgestellt. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, wurden bis 31. März 7.652 Visa erteilt, davon 6.567 im vereinfachten Verfahren für Betroffene aus der Region mit Verwandten in Deutschland.

Die Bundesregierung hatte beschlossen, ihnen möglichst unbürokratisch zu ermöglichen, zeitweise bei der Familie in Deutschland unterzukommen. Die Visa sind 90 Tage lang gültig. Bei den anderen Visa – insgesamt 1.085 – handelt sich nach Angaben des Außenamtssprechers um nationale Visa zum Familiennachzug, die vor allem von Syrern in Anspruch genommen würden.

Visa-Verfahren stieß auf Kritik

Anfang Februar hatten zwei schwere Erdbeben die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden verletzt.

Für Menschen, die bei der Katastrophe etwa ihre Wohnung verloren haben und bei Verwandten in Deutschland unterkommen wollen, wurden Antragsannahmestellen in der Region eingerichtet. Betroffene hatten zunächst kritisiert, dass auch das vereinfachte Verfahren zu bürokratisch ist. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der ausgestellten Visa für Erdbebenopfer verfünffacht. Bis Anfang März wurden gerade einmal 1.300 Visa erteilt.