Über 14 Millionen Euro Schaden an Bundes- und Landstraßen im Saarland

Der saarländische Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) rechnet nach dem Pfingsthochwasser mit einer vorläufigen Schadenshöhe von über 14 Millionen Euro für Land- und Bundesstraßen. „Aufgrund von Überflutungen, Erd- und Hangabrutschen sowie vereinzelten Unterspülungen der Fahrbahn sind massive Schäden in der öffentlichen Infrastruktur entstanden“, erklärte das saarländische Umwelt- und Mobilitätsministerium am Dienstag in Saarbrücken. Die entstandenen Schäden an Brücken, Rückhaltebecken, Stützwänden und Pumpenwerken würden zurzeit noch ermittelt. Starker Dauerregen hatte vor mehr als einer Woche in großen Teilen des Saarlands und in Rheinland-Pfalz Überflutungen ausgelöst.

An rund 60 Straßenabschnitten in der Zuständigkeit des LfS habe es Verkehrssicherungsmaßnahmen gegeben, darunter sechs Bundesstraßen, hieß es. 49 Abschnitte hätten voll gesperrt werden müssen. Zwar seien die meisten Straßen wieder freigegeben, bei zwölf Streckenabschnitten sei allerdings noch eine detaillierte fachliche Beurteilung nötig, erläuterte das Ministerium. „Es ist möglich, dass einzelne Streckenabschnitte noch längerfristig gesperrt bleiben, da in Teilen umfangreiche und technisch komplexe Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden müssen.“ Für die Landstraßen beziffert der Landesbetrieb die vorläufigen Kosten auf rund 11,5 Millionen, für die Bundesstraßen auf 2,9 Millionen Euro.

„Auch der saarländische Wald und seine Waldwege wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen“, erklärte das Ministerium. Der SaarForst Landesbetrieb sei dabei, die entstandenen Schäden aufzunehmen. „Zurzeit ist aber davon auszugehen, dass schätzungsweise 742.500 Euro für die Sanierungsmaßnahmen von beispielsweise Waldwegen und durch den Wald verlaufender Infrastruktur nötig werden“, hieß es.

Mit Blick auf die Landwirtschaft erklärte Umwelt-, Agrar- und Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD), dass einige Betriebe „erheblich betroffen“ seien. Bei starken Überflutungen seien Flächen nicht mehr einfach zu bewirtschaften. Um Schlamm und Dreck zu räumen, stehe das Ministerium mit der Landwirtschaftskammer in Kontakt. Um zu schauen, wo sich wiederum in den Gewässern Treibgut festgesetzt habe, sei geplant, Drohnen zu nutzen. Bei Niederschlägen gebe es sonst ein Staurisiko, erläuterte sie.

„An Pfingsten haben wir den Klimawandel und seine drastischen Auswirkungen deutlich vor Augen geführt bekommen“, sagte Berg. „Wir müssen uns bewusst machen, dass durch den Klimawandel solche Extremwetterereignisse häufiger werden.“ Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels seien zwei Seiten einer Medaille, die beide mit Nachdruck verfolgt werden müssten.