Sie gelten als besonders erhaltenswert: Kultur- und Naturerbestätten der Unesco. Jedes Jahr wird die Welterbeliste erweitert, immer wieder auch um Orte in Deutschland. Neu dabei sind vier bayrische Schlösser.
Seit 1972 führen die Vereinten Nationen eine Liste von besonders schützenswerten Kultur- und Naturstätten. Damals verabschiedete die Staatengemeinschaft in Paris die Welterbekonvention. Die inzwischen 194 Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, die als Welterbe anerkannten Orte zu schützen und ihre Besonderheit zu vermitteln. Deutschland trat der Konvention 1976 bei.
Der Vertrag formuliert, dass der “Verfall oder der Untergang jedes einzelnen Bestandteils des Kultur- oder Naturerbes eine beklagenswerte Schmälerung des Erbes aller Völker der Welt darstellt”. Die Weltkulturorganisation Unesco kontrolliert die Einhaltung des Vertrags und legt auch fest, welche Stätten Teil des Welterbes werden.
Einmal im Jahr entscheidet das Welterbekomitee, welche neuen Stätten in die Liste aufgenommen werden. Dazu gibt es ein aufwendiges Bewerbungsverfahren. Seit 2003 führt die Unesco auch eine Liste des immateriellen Kulturerbes, das etwa Musik, Tanz und Theater, aber auch Bräuche und Feste sowie besondere traditionelle Nahrungsmittel umfasst.
Vor der derzeitigen 47. Sitzung des Komitees umfasste die Welterbeliste 1.223 Stätten in 168 Ländern. Davon sind 952 als Weltkulturerbe, 231 als Weltnaturerbe und 40 als gemischte Kultur- und Naturstätten gelistet. Akut in ihrem Erhalt bedroht sind laut Unesco 53 Orte, darunter 39 Kulturstätten.
Mit der Aufnahme der Schlösser König Ludwigs II. von Bayern gibt es in Deutschland nun 55 Welterbestätten. Dazu zählen außerdem die Dome in Aachen, Köln, Naumburg und Speyer, die Wartburg, das Wattenmeer, die Eiszeithöhlen der Schwäbischen Alb und die jüdischen SchUM-Städte.
Die 1945 gegründete Unesco ist die für Kultur und Bildung zuständige Unterbehörde der Vereinten Nationen (UN). Sie will die internationale Zusammenarbeit auf den Gebieten der Erziehung, Wissenschaft und Kultur fördern. Die Abkürzung Unesco steht für “United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization” (Erziehungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation der Vereinten Nationen).